Über mich und das Gestalten


Als ich mit 15 Jahren die Idee hatte, dass die schweizerische Holzbildhauerschule bei uns im Dorf doch eine tolle Ausbildung wäre, kam der pragmatische Einwand meiner Mutter. "Kind, du kannst nicht besonders gut zeichnen. Das wird nichts!" Auch war ich mir selber nicht so sicher, ob wir auf Dauer als Paar (das Holz und ich) glücklich werden würden.

 

So hat es mich vorerst in den Tourismus verschlagen, wo es auch viele Gestaltungsmöglichkeiten gibt. Bloss in etwas anderer Form. Später fand ich in der Entwicklungszusammenarbeit den tieferen Sinn und Erfüllung bei der Arbeit. Das gestalterische Schaffen begleitete mich immer wieder als Hobby.

 

Durch die eigene Familie verschob sich der Fokus etwas und dank einer Freundin wurde ich auf die grafische Weiterbildung zum "Publisher Basic" aufmerksam. Ich zögerte nicht lange und absolvierte kurz darauf den Lehrgang mit viel Freude und einer gewissen Hartnäckigkeit. Am Anfang konnte ich mit den viel jüngeren Teilnehmerinnen nicht mithalten. Das ging mir alles ein bisschen zu zackig. Streberhaft erfüllte ich die Hausaufgaben und konnte bald die anfänglichen Schwierigkeiten kompensieren.

 

Für mich ist das Arbeiten mit Grafikprogrammen ein bisschen wie (endlich nochmal) das Laufen lernen. Ich liebe es, mit Farben, Schriften und Bildern rumzuspielen.

 

Was ich dabei aber auch gelernt habe.

- Ich habe den zeitlichen Aufwand für Gestaltungen unterschätzt.

- Es sieht einfacher aus, etwas stilvoll zu gestalten, als es ist.

- Will man komplexe Projekte erstellen, braucht es viel Erfahrung.